OeZG 30+1


1990, inmitten einer Umbruchszeit in Europa, wurde die "Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften (OeZG)" gegründet und trat mit großem Anspruch an: "Geschichte neu schreiben", lautete der Titel der ersten Ausgabe. Seither sind über 110 Bände erschienen, in denen  Forscher*innen aus vielen Ländern neue Fragen, Methoden und Ansätze aufgegriffen und diskutiert haben. Eine intensive Beschäftigung mit den Horizonten, die der cultural turn eröffnete, prägte die Zeitschrift, ebenso die Auseinandersetzung mit geschlechtergeschichtlichen Perspektiven.

Theoriefreudigkeit und wissenschaftsgeschichtliches Interesse charakterisieren die OeZG seit ihrer Gründung. Sie widmete sich u.a. der Historisierung von Arbeit, Migration, Wirtschaft und Wirtschaftspolitik, thematisierte Staat, Gewalt, Nation und Nationalismus sowie deren Erinnerungsorte, befasste sich mit Medien und Neuer Politikgeschichte, sie bot zunehmend auch globalgeschichtlichen Ansätzen ein Forum. Sie hat sich als Plattform geschichtswissenschaftlichen Publizierens internationales Ansehen erworben.

Grund genug, die letzten drei Jahrzehnte mit einer Veranstaltung zu begehen, aber auch zu fragen, wie sich 2021 "Geschichte neu schreiben" lässt. Im Festvortrag wird Kiran Klaus Patel von der LMU München über "Anwesenheit in der Geschichte" nachdenken. Anschließend wird Reinhard Sieder, Mitbegründer und langjähriger geschäftsführender Herausgeber der OeZG, im Gespräch mit Johanna Gehmacher Geschichte, Positionen und Perspektiven der Zeitschrift diskutieren.

Website der OeZG (alle Bände seit 1990 sind open access verfügbar)

OeZG-Geschichte-Blog auf "Hypotheses.org – platform for humanities and social science research blogs"

"Die Geschichte der Geschichtswissenschaften": Gastbeitrag von Reinhard Sieder für science.orf 

Keynote von Kiran Klaus Patel zum Nachsehen (Youtube)